Ein letzter Moderatiosauftrag im Jahr 2024 , eine letzte Fortbildung für die ich gebucht war.
Ein Auftrag wie immer ? Mitnichten.
Heute ging es um Sexualität im Kontext Kita.
Es gab im Kitaalltag der veranstalteten Kita einen Übergriff unter Kindern untereinander. Dieser wurde aufgearbeitet und mit dem Wunsch über einen Vortrag über kindliche Sexualität sollte dem Thema mehr Raum gegeben werden.
Generell ein immer wieder heikles Thema, mlt unfassbar vielen Vorurteilen und scham seitens der Eltern.
Nach drei Sätzen meinerseits die erste Meldung. Woher ich das Wissen hätte ? Ich möge das doch bitte wissenschaftlich belegen? Früher wäre das ja nie so gewesen, in der Kindheit des Meldenen , gab es das ja wohl gar nicht, dass Kitakinder das Recht hätten, sich zurückzuziehen um sich zu entdecken …
Die Kita müsste 100% Schutz gewähren ..
Das Plenum aus ca .70 Eltern sprang darauf an.
Die wissenschaftlichen Belege, die natürlich als Quellen vorhanden, wurden angezweifelt.
Als Beispiel : Prof Dr. Maiwald habe ja nun auch keine Ahnung , wäre nicht seriös ..
Der Kitaträger und die anwesenden Erzieherinnen reagierten erstarrt und geschockt , über die Stimmung im Saal.
Wie reagiert man?
Meinen Vortrag konnte ich definitiv vergessen ..
Hier geht es nun kommunikativ in die moderierende Rolle zu schlüpfen , um die extrem vorhandenen Ängste der Elternschaft einzufangen.
👉🏻 welche Vorurteile sind vorhanden ?
👉🏻 woher kommen die Ängste?
👉🏻 welche persönlichen Glaubenssätze spielen hier eine Rolle ?
👉🏻 welche eventuell negativen Erfahrungen wurden schon gemacht?
👉🏻 wurden eventuelle Fälle aufgearbeitet ?
👉🏻welches Vorwissen, welche Erfahrung bringt jede: r Einzelne mit ?
Dies sind eher Fragen für ein persönliches Gespräch, nicht für ein Plenum.
Kita wurde heute als ein nicht sicherer Ort eingestuft , und der Träger sollte dafür leiden.
Die Elternschaft verschaffte sich mit Vorwürfen, Anschuldigungen, Spekulationen, Kritik am System Luft.
Erfahrungen und wissenschaftliche Thesen, Belege , Schriften waren nicht relevant.
Es stand leider allein das Bedürfnis im Raum , Unmut mit Vorwürfen zu äußern.
Die Kita und der Träger haben wohlgemerkt sehr gut im Vorfeld den Fall bearbeitet, hatten Gespräche und Informationen angeboten, ein offenes Ohr für Sorgen gehabt und extrem transparent reagiert.
Ich finde es sehr schade, dass von meinem Auftrag heute Abend mal abgesehen, der „Spießrutenlauf“ heute das Ziel gewesen ist.
Leider ein gesellschaftliches Phänomen, dass immer häufiger auftritt .
Es gab durchaus interessierte Eltern, die sich gerne Informiert hätten, und am Ende den Wunsch äußerten , dass diese Veranstaltung im kleinen Rahmen wiederholt wird.
Ich werde das Erlebte nun noch nachklingen lassen, reflektieren und überlegen 🤔 wie man auf solche sich verselbstständigten Dynamiken am Besten reagiert.